Zahlen beherrschen die Welt.Sie sind überall zu finden und drücken alles aus.
Die Blüten-Struktur eines Romanesco Kohls weißt beispielsweise Fibonacci-Spiralen auf, so kommt es nicht zu Überschneidungen von Blättern.
In der Natur lassen sich tausende Beispiele finden, wie sich Zahlen in wunderschönen Formen ausdrücken und andersherum.
Womöglich fasziniert des Mathematiker so sehr von ihrem Fach, dass sich scheinbar alles in Zahlen ausdrücken und mit diesen erklären lässt.
Auch unser Alltag wird von Zahlen reguliert und beherrscht.
365 Tage hat das Jahr, 12 Monate, 7 Tage die Woche, 24 Stunden der Tag, 60 Minuten eine Stunde, 60 Sekunden sind eine Minute….
um 06:50 Uhr fährt jeden Morgen der Zug und von 12 bis 15 Uhr ist Mittagszeit, in der man nicht laut sein darf, aber trotzdem weiter arbeiten soll. Wer macht schon drei Stunden Siesta? Hier in Deutschland wohl keiner.
Aber Zahlen sagen oft gar nicht wirklich viel aus und sind in ihrer Bedeutung sehr variabel.
Ein milder Frühjahrstag mit satten 16 ° Celsius lädt uns zu Sonnenbrillen, Eis und T-shirts ein. Im Herbst dagegen sind wir so an die Wärme gewöhnt, dass wir eine Pullover anziehen.
5:30 Uhr Morgens erscheint uns unglaublich früh, so früh, dass es schmerzt und jede Faser des Körpers gewaltsam aus dem warmen Bett gerissen werden muss. Jeden Morgen sitzt man gerädert am Frühstückstisch und nimmt sich vor endlich mal eher ins Bett zu gehen, weil man das Gefühl hat jeden Moment hinten rüber zu fallen um auf dem kalten Küchenboden einfach weiter zu schlafen.
5:30 ist aber eine tolle Zeit um einer der letzten auf der Tanzfläche zu sein, den Platz um einen herum zu genießen. Oder um fröhlich und müde nach Hause zu schlendern, den Kopf in den Nacken gelegt, den Vögeln lauschend und die ersten Sonnenstrahlen genießend.
Die selben Zahlen, jeden Tag zu gleichen Zeit und doch können so unterschiedliche Dinge, Gefühle, Erfahrungen und Wünsche dahinter stehen. Vielleicht läuft SIE schon zum achten mal die Wartehalle im Flughafen auf und ab, weil ER gleich landet, 5:30 Uhr Morgens erscheint ihr unglaublich spät und noch eine Ewigkeit entfernt.
Die Zeit ist ein fliehendes Pferd, mal scheu, mal neugierig, mal trabend mal stehend um dann wider davon zu galoppieren.
05:31 Uhr alles kann anders sein.
Auch wir werden von Zahlen beherrscht und bestimmt.
In Telefongesprächen mit der Versicherung, der Bank oder dem Online Versand wir man immer häufiger als erstes nach der Kundennummer, Kontonummer oder Bestellnummer gefragt. Der Name ist sekundär und nur für die Kontrolle nötig. Ob es einem auffällt, wenn man sich gleich mit 0821-455749-32 meldet?

„Guten Tag ich bin 0821-455749-32 und habe eine Frage zu meinem Anschluss.“
„Hallo. Ich verbinde Sie umgehen mit dem Service. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
Egal ob Universität, Arbeitgeber, Bank, Versicherung, Bibliothek, Versand, Einzelhandel, Energieversorger, Autovermietung, Steuer oder Verein, man bekommt eine Nummer und der Name verschwindet zum blassen Detail in einer Papier- und Datenflut.
Vermutlich ist meine IP bekannter als mein Name.
Es Grüßt,
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